Donnerstag, 20. Januar 2011

"We´ll be b.a.c.k. !"

Auch wenn unser Auftritt beim "Bavarian Agility Challenge Kreuth" (kurz: b.a.c.k.) nicht ganz so dramatisch war, wie der des im Titel zitierten Originals, so haben wir (Caro mit Jordan und Lehrlingshund Linc, Mareike mit Paula und Azubihund Mia, Nancy mit Auri und Binu, Nicola mit Sky, Steffi mit Nachwuchshund Casey und Uwe mit Kina) dennoch die eine oder andere "filmreife Szene" hingelegt (wie filmreif, könnt Ihr in den Berichten des Oberpfalz TVs nachprüfen ("Bavarian Agility Challenge" und "Tierisch: Bavarian Agility Challenge", kleines Suchspiel: wie viele GHSV Ahrensburg Mitglieder - zweibeinige wie vierbeinige - sind in den Berichten zu sehen?).

Als wir uns Mitte 2010 für das große Turnier angemeldet haben, hatten noch nicht einmal alle "Wunschteilnehmer" ihre Begleithundprüfung abgelegt - Mut zum Risiko! Das Angebot der Veranstalter, der DVG Verein "HSV Fetzige Hund´ e. V. " mit Sitz in Obertraubing, war aber auch zu verlockend: drei Tage Agilityturnier in der Ostbayernhalle in Rieden /Kreuth, in der auch die Agility WM 2010 stattgefunden hatte, ein A-Lauf und ein Jumping pro Tag und Team, ca 600 startenden Teams aus sechs Nationen auf drei parallel belegten Ringen, am Samstag abends ein Finallauf über alle Klassen und eine anschließende Sportlerparty vor Ort.

Schnell waren wir uns nach unserer erfolgreichen Anmeldung einig, eine gemeinsame Ferienwohnung im Hotelkomplex vor Ort zu buchen, und Fahrgemeinschaften zu bilden, so dass wir mit nur zwei Kraftfahrzeugen sechs Personen und neun Hunde samt Klamottage, Hundezubehör und Notverpflegung ca. 700 km über deutsche Autobahnen transportieren konnten. Der jung-dynamischere Teil (sprich: Caro, Mareike und Steffi nebst Hunden) startete bereits Mittwochabend ins Abenteuer, die "Seniorenschaukel" mit Nancy, Nicola und Uwe folgte am Donnerstagmorgen. Passend zu unserem Vorhaben hatte Nancy sich noch am Abend zuvor einen Hexenschuss eingefangen.

Die Fahrt verlief - abgesehen von einigen kleinen Staus und anderen Nickeligkeiten - für beide Gruppen erträglich, angenehmerweise hatten die zuerst Eingetroffenen für die Nachzügler bereits "Quartier" gemacht.

 Eins der beiden getreuen Gefährte, die uns, die Hunde und jede Menge Ausrüstung  heil in den Süden gebracht haben vor unserer Unterkunft.

Schnell alle Sachen eingeräumt, dann ging es ab zur Halle. Hier herrschte bereits rege Betriebsamkeit, die Teilnehmer konnten sofort vor Ort die gesamten Meldeformalitäten für alle Starts erledigen. Nachdem das geschafft war und sich alle auch noch auf die eine oder andere Art und Weise mit einem Abendessen versorgt hatten, kehrte in der Unterkunft erstaunlich schnell Ruhe ein.

Am Freitagmorgen lief alles wie am Schnürchen (auch wenn mancher ob der frühen Uhrzeit für sein Badezimmer-Belegungs-Zeitfenster noch etwas ferngesteuert wirkte), die A1 Large Starter (Caro und Nancy an allen Tagen, Steffi am Freitag und Mareike am Samstag und Sonntag) mussten als erste ran und zogen dementsprechend früh los (Nancy brachte den Weg zur Halle zu Fuß hinter sich, in der stillen Hoffnung, dabei ihren Rücken ein wenig aufzulockern und schon mal wenigstens einen Hund seine Energie außerhalb des Parcours verpulvern zu lassen ...). Uwe, der in der A3 Large startete und Nicola (A1 Medium) konnten sich noch etwas Zeit lassen. In der Halle hatten wir uns einen strategisch günstigen "Lagerplatz" ausgesucht: direkt an der Grenze zwischen den Ringen 1 und 3 (in dem nur die A3 Large Teams liefen), mit ausreichender Aussicht auf den Ring 2. Im umlaufenden Gang bei den Garderobenhaken wurde die "Kennel-City" errichtet, für müde vierbeinige Agilitykämpen, die mal eine komplette Auszeit brauchten.

Nach einer netten Begrüßung begannen pünktlich die Parcoursbegehungen und die ersten Starts erfolgten. Schnell hatten alle Teams ihren Rhythmus gefunden oder waren zumindest dabei zu entdecken, dass es einen gibt. Jeder hatte dabei so seine eigenen Herausforderungen zu bewältigen, Nancy musste ihre Hunde von hinten führen (Hexenschuss macht langsam :-S), was ganz besonders Auri zu lautstarken Protesten herausforderte, Steffi musste sich an "Leihhund" Paula gewöhnen und Nicola fand heraus, wie schnell ein kleiner Terrier im Parcours werden kann, wenn er erst einmal das Getümmel vor dem Start überstanden hatte und dann einen ganzen großen Ring mit all den schönen Geräten für sich alleine in Anspruch nehmen konnte.

Das "Tunneltal der Tränen" oder DIS ist, wenn Sky - dank Nicola - im falschen Tunnelloch verschwindet (hinter dem Tunnel, wie bei Gerät Nr. 11, ist zwar kurioser, aber nur ein Fehler!) ...

Die Ergebnisse ließen sich durchaus sehen:
  • Nancy und Auri erreichten ein V5 und den 6. Platz (von 74) in der A2 Large,
Auri in Rage: warum bummelt ihr zweibeinige Teampartner nur so herum ... aber was soll´s, klappt ja auch so!
  • gleiche Hundeführerin, anderer Hund: Nancy und Binu erzielten ein V5 und den 7. Platz (von 92) im A1 Jumping Large, 
"Binu von den Hexen" und Nancy "von den Hexen geschossen" gaben nicht kleinbei - mit Erfolg, wie man sehen kann ...
  • Uwe und Kina bekamen ein V5 und den 78. Platz (von 174) in der A3 Large,

  •  Steffi und Paula eroberten sich ein V5 und den 16. Platz (von 92) im A1 Jumping Large.
"Es könnte alles so einfach sein - isses aber nicht!" (Fanta4)
Steffi und Paula: ein wunderschöner Lauf, bei dem sie sich am letzten Hindernis noch einen kleinen Fehler einfangen...
    Ziemlich platt beendeten wir den ersten Tag, jeder widmete sich noch seiner Lieblingsbeschäftigung (z. B. Wäschewaschen und -wringen, Essengehen, Fernsehen und ... und ... und ...), und wieder kehrte zügig Ruhe in den Zimmer ein.

    Am Samstag waren wir in jeder Hinsicht schon echte Profis, sowohl beim Aufstehen,

      Frühstücksimpressionen:noch ein wenig schüchtern wurde hier von Mareike und Caro der gute Kontakt zum neuen Tag hergestellt :D
     
    in den Vorbereitungen und im Wettkampf. Alle, die nicht gerade selber mit starten oder Vorbereitungen für den Start beschäftigt waren, sahen dem aktuell Startenden zu und filmten seinen Lauf (nur einmal haben wir es geschafft, dass bei sechshundert Startern tatsächlich zwei von uns gleichzeitig gestartet sind, zum Glück hatten wir zwei Filmkameras mit, Problem gelöst!) oder unterstützten ihn sonstwie (Hund halten, Händchen halten oder Belohnung halten), zwischendurch traf man sich an der "Lagerstätte" und ging von dort aus gemeinsam spazieren oder startete "Raubzüge" auf die Waren der Händler für Hundesport Zubehör, die in den Gängen der Halle ein beeindruckendes Sortiment vom T-Shirt über Leinen, Spielzeug und gesundheitsfördernde Nahrungsmittel für Hunde bis hin zu Geräten für Agility Parcours zum Verkauf anboten. Für den Samstag gab es folgende Ergebnisse
    • Nancy und Auri kamen zu einem V und dem 12 Platz (von 87) im A2 Large Lauf und im Jumping zu einem SG und Platz 22,
    • mit Binu schaffte sie im ersten A1 Large Lauf ein V und den 17 Platz (von 114), im Jumping gelang dann der V0er und Platz 19
    • Uwe erreichte in seinem sehr anspruchsvollen A3 Large Parcours zwar "nur" ein SG, aber das reichte für Platz 28 (von 193), der Jumping ergab die gleiche Wertnote und Platz 94 und 
    • Mareike brachte auf Anhieb beide Läufe durch, den A1 Large Lauf mit einem SG und Platz 36 (von 114) und dann gab es im Jumping einen Null-Fehler Lauf und dafür Platz 12.
    Völlig entspannt konnten wir uns anschließend die Finalläufe ansehen, die Klassen unabhängig gelaufen wurden und sahen dort die Siege von
    • Lisa Frick aus Österreich mit Hoss bei den "Large" Hunden (das amtierende Weltmeister - Team),
    • Stephanie Tiemann aus Deutschland mit Chilly bei den "Medium" Hunden und
    • Sabrina Hauser aus Österreich mit Amber bei den "Small" Hunden.
    Mit Sportlerparty war dann bei allen unseren Leuten irgendwie nichts mehr, man vergnügte sich mit Essen gehen, Wäschewaschen, Fernsehen ... (der Rest ist bekannt ;D).

    Sonntag - oh Graus - musste alles eine Stunde nach vorne verschoben werde, da die Veranstaltung früher anfing - etliche der Starter wollten noch am selben Tag ihre teilweise lange Heimreise antreten (wir hatten uns günstigerweise dazu entschlossen, erst am Montag wieder gen Norden aufzubrechen). Also konnten wir noch einmal stressfrei alles geben, und es hatte sich gelohnt:
    • Mareike und Paula schossen den Vogel mit zwei Null-Fehler Läufen ab, der A1 Large Lauf brachte ihnen Platz 2 (von 106) ein  - und die zweite Aufstiegswertung; im Jumping belegten sie Platz 16,
    Hier ist es ganz einfach: starten - durchkommen - 0 Fehler - zweiter Platz - fertig! 
    • Nancy legte mit Binu den nächsten fehlerfreien Lauf im Jumping ab und landete damit auf Platz 17 (von 106), zuvor hatte sie den A1 Large Lauf mit einem SG auf Platz 19 beendet,
    • mit Auri gab es ein V im A2 Large Lauf, der für Platz 28 (von 88) gut war,
    • Uwe und Kina kamen mit beiden Läufen in die Wertung, der A3 Large Lauf ergab ein SG und Platz 67 (von 192) und im Jumping gelang ein V und Platz 48.
    Selbst nicht gewerteten Läufe konnten das Auge des Betrachters erfreuen, waren sie doch meist wunderschön geführt und hatten nur den kleinen Makel einer PFS (Parcours Findungs Schwierigkeit ;D) des Hundeführers oder die "Magie des falschen 'Tunnellochs"...

     Hier tappen Caro und Jordi bei ihrem A1 Large Jumping in die gleiche Falle wie Nicola und Sky, das aber wesentlich eleganter und flüssiger!

    Es wurden noch ein paar Einkäufe getätigt, dann der Höhepunkt für unsere kleine Truppe: Mareike nahm mit Paula den Pokal für ihren zweiten Platz entgegen, stand locker auf dem Treppchen und gab den vorbeiziehenden Gratulanten die Hand.

    Shake hands  - Mareike und Paula auf dem Treppchen, neben der Siegerin in ihrer Klasse Marion Pohl mit Tayler und der drittplatzierten Sabrina Krauss mit Piwi

    Dann war alles vorbei. Drei wunderbare, aufregende und lehrreiche Tage auf einem Turnier der Superklasse hatte sein Ende. Ein dickes, fettes Dankeschön an alle, die es durch ihren Einsatz ermöglicht haben, den Veranstaltern, die jederzeit alles im Griff hatten; den Richtern und ihren tollen Parcours, die mit nahezu überirdischer Geduld jeden seinen Lauf auf seine Art und Weise zuende bringen ließen und den vielen, vielen freundlichen Helfern im und vor dem Parcours.

     Nordlichter in Bayern vor Ort: Aus- und Einblicke am Rande des Turniergeschenhens (Blick auf die Licht durchfluteten Parcours in der Halle; Uwe, Steffi und Mareike beim "snack to watch", der beliebtesten Verpflegungsart während der Veranstaltung!)

    Wir sind dann noch mit der ganzen Mannschaft abends in eine Lokal gegangen, haben uns mit Pizza belohnt (die Hunde hatten ihre Belohnung vorher verputzt und schliefen bereits tief und fest) und die letzten Tage noch einmal Revue passieren lassen. Dann war auch für uns Nachtruhe angesagt, denn die lange Rückfahrt stand uns bevor. Die zwei Autos fuhren getrennte Wege, nur um über regen SMS-Verkehr festzustellen, dass es auf beiden Routen Staus gab, das konnte aber keinem mehr so richtig die Laune verderben, und so gegen 18:00 Uhr hatte uns Hamburg und Umgebung wieder.

    Uns hat es sehr viel Spaß gemacht, und wir hoffen, dass es in nicht allzu ferner Zukunft für uns in der Ostbayernhalle heißen wird:

    we are b.a.c.k.

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