Samstag, 25. Juni 2011

Lernen und Motivation im Hundesport. Ein Seminar mit Dr. Esther Schalke und PHK Hans Ebbers.

Lernen und Motivation im Hundesport

Ein Seminar mit Dr. Esther Schalke und Polizeihauptkommissar Hans Ebbers.

Eine der Hundesportarten, die beim GHSV Ahrensburg nicht ausgeübt werden, ist der Vielseitigkeitssport, kurz VPG genannt. Er ist eine sehr anspruchsvolle Disziplin, die aus dem Fährten, einer etwa mit dem Obedience vergleichbaren Unterordnung und dem Schutzdienst besteht. Im Schutzdienst muss das Team zeigen, dass es einen "Täter" findet, ihn an der Flucht hindert und letztlich dann auch abführt. Während diesen Übungen muss (darf?) der Hund den "Täter" auch in den Sportarm (das ist eine Art Riesenbeißwurst, die über den Arm gezogen wird) beißen und erst loslassen, wenn es vom Hundeführer signalisiert wird. In kaum einer anderen Hundesportart müssen Hunde noch in so hohem Erregungszustand ansprechbar sein, wie während des Schutzdienstes.

Gerade die Abteilung "C", der Schutzdienst, ist es jedoch, die dazu führt, dass der Vielseitigkeitssport oft kritisch betrachtet wird. Einerseits ist es für den gewöhnlichen hundesportinteressierten Menschen heutzutage nicht mehr üblich, sich auf eine Art mit dem Hund zu beschäftigen, die eigentlich nur für die Polizei oder Wachdienste von Interesse ist. Auch das etwas zu stramme militärische und polizeiliche Erscheinungsbild ist in unserer zivilen Gesellschaft nicht mehr sehr attraktiv und viele fragen sich, warum Hunde im Hobby Sport lernen sollten, Menschen zu beißen (auch wenn es - richtig ausgebildet - nur um den Sportarm geht). Aber der vielleicht wichtigste Kritikpunkt ist jedoch, dass der Vielseitigkeitssport in dem Ruf steht, nicht immer hundefreundlich und artgerecht mit den Hunden umzugehen und oft werden mit ihm Bilder von Elektoreizgeräten (inzwischen verboten) und Stachelhalsbändern assoziiert.

Am Wochenende (25./26. Juni) waren Nancy und ich in Timmerndorfer Strand bei einem Seminar "Lernen und Motivion im Hundesport", wobei mit Hundesport in erster Linie der Vielseitigkeitssport gemeint war. Die Referenten waren Dr. Esther Schalke  und Polizeihauptkommissar Hans Ebbers. Das Motto ihres Lehrgangs war "Auf neuen Wegen zu alten Zielen" und beide zeigten sich hochkompetent in ihren Fachgebieten. Esther Schalke referierte zunächst über die unterschiedlichen Arten des Lernens und zeigte jeweils auf, welche Lernform wie im Training eingesetzt werden kann. Hans Ebbers komplettierte den Vortrag um den Bereich Motivation und Trainingsaufbau. Unterstützt wurden die wichtigsten Aussagen durch Videos von Hunden aus den Forschungsprojekten an der Tierhochschule Hannover und von Videos aus dem Training von (Dienst-) Hunden.

Esther beschreibt das Ausdrucksverhalten eines Hundes

Esther legte einen großen Schwerpunkt auf das Erkennen von ungeplanten Lernprozessen, die den Hundeführer glauben machen könnten, dass sein Hund einen "Fehler" gemacht habe, wobei in Wahrheit lediglich durch den Trainingsprozess unerwünschte und unerkannte sekundäre Bestärker ihre Wirkung taten. Ihre wiederkehrende Aussage war, dass man in solchen Momenten kein Recht habe, den Hund zu strafen. Überhaupt sei im Training zu vermeiden, dass die Hunde in eine Situation geraten, die ihnen durch emotionale Belastungen das Lernen unmöglich machen (Noradrenalin).Sie machte darauf aufmerksam, wie Emotionen im Training eine Rolle spielen, welche positiven Folgen, aber auch welche Risiken ein Training birgt, dass mit intensiven Gefühlen einhergeht. Die Hundeführer müssen ein feines Gespür für ihre Hunde und eine genaue Kenntnis deren Ausdrucksverhaltens haben, um optimale Lernerfolge zu erzielen.

Hans kommentiert ein Team im Schutzdienst

Hans ging dann auf den Trainingsaufbau ein. Auch ihm war sehr wichtig zu zeigen, welche Emotionen eine Rolle spielen und welche Risiken bestehen, wenn im Sport mit den "falschen" Emotionen (defensive und offensive Aggression) gearbeitet wird. Er plädierte sehr dafür, die Grundausbildung (und mehr) der Hunde komplett über Futter- und Beutemotivaion (Spielzeug) zu machen, da so am besten dem Hund Sicherheit und Schnelligkeit vermittelt werden kann und zudem die Lernfähigkeit des Hundes erhalten bleibt, bei hohen Bestärkerraten (Futter). Die von ihm erwähnten Nachteile einer Ausbildung in dieser Motivationslage der Hunde, sind zum Glück für uns beim GHSV Ahrensburg nicht so wichtig, da wir keine Diensthunde ausbilden. Aus dem gleichen Grund sind für uns die Motivationsbereiche der Aggression nicht relevant für das Training, wobei es aber trotzdem wichtig ist zu erkennen, wann ein Hund im Training in einen Konflikt gerät. Der Konflikt kann ja auch aus ganz anderen Gründen entstehen und da ist es sehr wichtig, die Anzeichen zu erkennen und reagieren zu können, um dem Hund wieder ein Lernen zu ermöglichen.

Sowohl Esther, wie auch Hans plädierten sehr für den Einsatz von sekundären Bestärkern in der Ausbildung und demonstrierten mit welcher Effizienz der Klicker eingesetzt werden kann. Spannend war dabei, dass der Klicker nicht nur für die Unterordnung wichtig ist, sondern Hans zeigte ein komplettes Programm, mit dem die Grundlagen für den Schutzdienst gelegt werden können, welches mit dem Klicker erarbeitet werden kann. In diesem Programm waren viele Elemente, die auch für unsere Ausbildung nützlich sind und die wir auch teilweise schon so praktizieren, wenn auch in abgewandleter Form, da wir ja keinen Schutzdienst machen. Am meisten hat mich der konsequente Einsatz der "externen Belohnung" beeindruckt. Dabei lernt der Hund erst nach einem Freigabesignal zu seiner irgendwo abgelegten Bestätigung (Ball, Futter) zu laufen. Auf die Art lernt der Hund mit hoher Motivation und Selbstbeherrschung (Impulskontrolle) eine Aufgabe zu erfüllen.

An beiden Tagen wurden auch praktische Übungen durchgeführt. Am Samstag bestanden diese im wesentlichen aus diversen Konditionierungen des Klickers. Man konnte erkennen, dass viele Hunde auf dem Platz gehemmt waren und auch den Hundeführen gelang es nicht immer auf Anhieb sich aus den gewohnten Trainingsmustern zu lösen. Esther lieferte gelungene Beschreibungen des Ausdrucksverhalten der Hunde und es wurde für die Zuschauer verständlich, welche Emotionen die Hunde bewegten. Hans, als erfahrener Klickerer, half den Sportlern über diverse Hürden hinweg, so dass alle Teams zu einem Erfolg kommen konnten. Der praktische Teil am Sonntag bestand aus Demonstrationen des Einsatzes des Klickers im Schutzdienst und Hans konnte zeigen, wie wichtig es ist, die Konflikte des Hundes zu erkennen, um rechtzeitig "Gas herauszunehmen", damit der Hund immer noch lernfähig bleiben kann.


Für mich war das Seminar ein Erfolg. In vielen Dingen wurde von kompetenter Seite bestätigt, dass das, was wir beim GHSV machen, sich mit dem deckt, was Stand der Trainingslehre ist. Darüber hinaus habe ich auch Ideen für das Training mitgenommen, wie z.B. die "externe Belohnung". Insofern war dieses Seminar gelungen und wichtig! Was die in den Eingangsparagraphen erwähnten Bedenken gegen den Vielseitigkeitssport angeht, so habe ich das Seminar mit sehr gemischten Gefühlen verlassen. Einerseits hat Hans überzeugend (für mich als Laie) gezeigt, wie ein konfliktfreier Aufbau der Schutzdienst für den Hundesport möglich ist, andererseits waren einige der Hunde der Seminarteilnehmer mit einem Stachelhalsband bestückt und niemand (auch nicht die Referenten) verloren darüber ein Wort.

Neben Esther und Hans geht mein Dank natürlich auch Udo Meier, der mit seinem Team von der HSG Timmendorfer Strand eine perfekte Organisation hingelegt hat. Das habt Ihr Klasse gemacht!

Euer Marco

Sonntag, 19. Juni 2011

Mareike und Mias BH beim HSV Groß Grönau an 19.06.2011

Mission Miniii minini minini

Morgens halb, … ähm wann wollten wir uns noch gleich treffen?

Egal es verzögerte sich doch, sei es der Mikrowellenüberlaufmilch oder auch dem „Wie verschläft man am gemütlichsten“-Wecker zu verdanken.

Doch selbst der kleineren Anlaufschwierigkeiten kamen wir überpünktlich in Groß Grönau an. Hatte es doch etwas Gutes, Mirja hatte den Kaffee immerhin bis zur Hälfte leer.

Die 4 Menschen und 5 Hunde krabbelten aus dem Honda Jazz und suchten die Anmeldung... keine da. Doch da kam die Prüfungsleitung mit Anhang, Richter Jörn Kahlmann, um die Ecke. Mareike stürzte sich drauf und schon war sie alle Unterlagen los.

Nach dem Briefing wurde auf dem schwarzem Brett begutachtet wann die Minimaus denn dran war. Dritte Starterpaar, der Partner war zwar schon bekannt, aber noch nicht gesehen. Herrchen kam aber schon und es wurde getauscht, Mia sollte zuerst laufen und ihr Gegenpart, ein riesiger, beiger Doggenrüde (doch, der war wirklich riesig, nicht nur im Vergleich zu uns und Mia!) würde zuerst abliegen.

Die Begrüßung und Chipkontrolle war schnell überstanden und es konnte losgehen. Die ersten zwei Durchgänge wurden begutachtet, dann sollte der Prüfungsalltag für Mia endlich beginnen.

Eine nervöse Mareike, eine abgelenkte Mia, Caros Nervenkostüm war bedient.

Doch als es dann los ging zeigte Mia sich von ihrer guten Seite. Guckend klebte sie an Mareike. Nur kurze Passagen fielen der Länge der BH zum Opfer, aber auch hier behielt Mareike die Nerven und überwand zusammen mit ihrer Borderline alle Hürden bis zur Ablage. 
Die Mitgereisten in Form von Caro, Steffie, Claudia, Mirja uuund Mias Züchtern samt Bordernachwuchs entspannten etwas, war doch die Unterordnung an sich schon mal geschafft.

Gruppe








Dann die Ablage, würde Mia die Spannung halten können? Würde der Richter eventuelle strengere Kommandos wahrnehmen? Viele Fragen auf die Mia eine super Antwort hatte … 10 Punkte. Was will man mehr.

Leinenführigkeit Laufschritt


















Besprechung mit Partnerteam R. Burghart und Doggenrüden Bailey von Atlantis








In der Besprechung war es dann klar, bravourös bestanden, BESTE LEISTUNG!!! Gut, das war erst klar als alle durch waren, aber hej, man freut sich lieber zu früh als gar nicht!


Und hier das Gesamtkunstwerk in Bild und Ton ...

lle BH-Teams waren durch, die Autos wurden bestückt und los ging es zum Straßenteil. Dieser fiel dann dem Wetter zum Opfer, fing es doch genau in dem Moment an Kleinwagen zu regnen. Herr Kahlmann verlange nur zwei Aufgaben, danach ging es wieder in die Autos und zurück auf das Vereinsgelände. Auswertung, Kuchen und - ach genau - Essen gab es zwischen drin auch noch, an dieser Stelle ein Lob an die Kantine! Besonders die Torte war super.

Urkundenübergabe, Preisannahme und Verabschiedung waren dann auch bald vorbei und so konnten wir mit einem geprüftem Begleithund mehr im Auto zurück gern Heimat fahren.

Vielen Dank an Mirja, die den Text und die Fotos für diesen Bericht zur Verfügung gestellt hat

Offenes Turnier und BSP Agility am 18. u. 19. Juni 2011 in Köln

Damit unser einziger ahrensburger Teilnehmer – Uwe mit Kina – nicht alleine auf weiter Flur steht, hatten sich Nancy und Nicola ebenfalls zu einem Start in Köln auf dem einen Tag vorher stattfindenden offenen Turnier entschlossen. Drei Vereine (Agility Team Colonge, HSV Köln-Mühlheim und die Agility Rebenhüpfer Bad Neuenahr) hatten sich zusammengetan um die großen Startermassen zu bewältigen, Austragungsort war die Hunderennbahn Köln Solingen. Um möglichst ausgeruht ins Turnier zu gehen, erfolgten Anreise und Meldung bereits am Freitag. Pünktlich um 8:30 Uhr fanden auf den beiden Ringen die ersten Parcoursbegehungen für die A1 und A2 Wertungsläufe statt. Für uns Nordlichter ungewöhnlich gab es eine zweite Öffnung der Meldestelle gegen Mittag für die A3 Starter,deren Starts in der zweiten Tageshälfte lagen.

Nancy und Binu kamen zuerst in den A2-Parcours und erliefen sich ein schönes V(0) und den 2ten Platz.


Auch mit Auri konnte Nancy ihren Lauf nach hause bringen, mit einem SG und Platz 16. Zeitgleich absolvierten Nicola und Sky ihren A1 Wertungslauf unter der Regie von Manfred Spiegel. Sky legte eine schöne, fehlerfreie Leistung hin, leider konnte Nicola die Wippe vom Steg nicht unterscheiden und schickte Sky auf das falsche Hindernis („ist blau-rot und führt nach oben“ reicht halt für eine korrekte Geräteidentifizierung nicht aus ;D). Viel Zeit für Trübsal blieb aber nicht, war bei dem nachfolgenden A1 – Jumping die Startreihenfolge doch gedreht, die Kleinen kamen zuerst, und so mussten die beiden nach kurzer Pause wieder an den Start. Diesmal passte alles perfekt, als vorletztes Starterteam liefen sie fehlerfrei Bestzeit und wurden von der letzten Starterin nicht mehr übertroffen – Platz 1.


Bei den A2ern machte Nancy ebenfalls keine halben Sachen und fabrizierte zwei gültige Läufe: mit Binu gab es ein V(5)/ Platz 13 und mit Auri Platz 14 mit der Wertnote SG.

Siegerehrung A2 Large und Jumping 1Medium (nein, Sky hat nicht im Haarwuchsmittel gebadet, Jordi übt schon mal für spätere Großtaten ;D)
Noch bevor der erste Starter in der A3 startete, wurde die Siegerehrung für die Klassen A1 und A2 abgehalten,dann ging es weiter auf dem Parcours 1 mit den Small und Medium der Klasse 3 und auf Parcours 2 durften alle Large ihr Glück versuchen. Mittlerweile war das Wetter ziemlich turbulent geworden. Hatte am Vormittag noch die Sonne über weite Strecken die Oberhand behalten, wechselten sich jetzt kräftige Schauer, steife Brisen und zeitweise stechender Sonnenschein ab, das hinderte aber keinen Starter, seinen Weg zu laufen. In ihrem Wertungslauf erreichten Uwe und Kina ein SG und den 32ten Platz, im Jumping gab es Platz 20 mit einem V(0).

Mittlerweile waren auch die meisten Starter für die BSP eingetroffen, wer nicht – wie z. B. Ulrike mit Henry vom HSV Kiebitzreihe – den Samstag zum Starten genutzt hatte, ergriff die Gelegenheit, einen Blick auf die Anlage zu werfen und seine Papiere abzugeben. Viele bekannte Gesichter von der DVG LM LV Hamburg am 8. Mai diesen Jahres auf unserem Platz waren zu sehen (u. a. die jeweiligen Landessieger der Klassen Small – Ina Eschenburg mit Beaver, Medium – Lisa-Kristin Schierloh mit Quincy ud Large – Melanie Timmermann mit Twix); und auch der Landesverband Schleswig-Holstein war bereits bestens vertreten. Mit Spannung wurden die Ereignisse des nächsten Tages erwartet.

Der Sonntag zeigte sich morgens dann wettertechnisch nicht gerade von seiner besten Seite. Aber immerhin konnte der große Einmarsch aller Starter in ihren Landesverbänden mit anschließender Begrüßung relativ trocken durchgeführt werden.


Kleinere technisch Pannen konnten dem Ablauf der Veranstaltung nicht weiter gefährlich werden, und so nahm auf beiden Ringen (Large und Medium/Small) die Bundessiegerprüfung mit den A-Läufen ihren Anfang. Zuerst starteten die Anwärter auf den Titel des Bundesjugendsiegers. Gleich im Anschluss ging es mit den Erwachsenen weiter. Mit Startnummer 58 fanden sich Uwe und Kina im zweiten Drittel des Starterfelds wieder und konnten ohne Hektik ihren Lauf abwarten. An Hürde zwei überlegte Kina leider ein bischen zu lange, bis sie dann elegant aus dem Stand abhob und über die Stange schwebte – das wurde als Verweigerung gewertet. Am Steg musste der Richter dann ein wenig grübeln, entschied sich dann aber leider doch für einen Kontaktzonenfehler. Ansonsten waren die beiden zügig unterwegs und ließen sich keine weiteren Fehler zu schulden kommen, das ergab ein SG und Platz 65. Von Schauern immer mal wieder zackig unter Mitnahme aller Habseligkeiten zur Flucht gezwungen, war ein kontinuierliches Beobachten der Teilnehmer des LV Hamburg (und anderer) leider nicht gegeben, aber den einen oder anderen schönen Lauf konnte man genießen. Im nachfolgenden Jumping wurde in umgekehrter Reihenfolge der bisherigen Platzierung gestartet – so wurde die Spannung bis zuletzt hochgehalten. Uwe und Kina holten tief Luft und schafften den Parcours ohne Parcoursfehler, lediglich die gesetzte Zeit wurde überschritten, als Ergebnis kam ein V(5) heraus und damit Platz 59 im Jumping.


Da aber für die Gesamtwertung beide Läufe zählten und leider viele Hundesportler, die im ersten Lauf tolle Plätze belegt hatten, im anderen Lauf ein DIS kassiert hatten und somit aus der Wertung fielen, erzielte Uwe in der Gesamtwertung den 43 Platz – von insgesamt 139 gestarteten Large -Teams – Gratulation zu diesem Ergebnis!

Je länger der Nachmittag dauerte, desto kribbeliger wurde die Atmosphäre, durch das wechselhafte Wetter wurden die Starter unterschiedlich stark beeinträchtigt, es spielte bei jedem Start auch das sprichwörtliche Quäntchen Glück eine große Rolle. Dann ging es um die letzten fünf Large Starter. An fünfter Stelle lag nach dem A Lauf Birgit Kantner-Koppe mit ihrer Australien Shepard Hündin Zora. Sie legte los, lief cool ihren Weg und kam fehlerfrei ins Ziel. Und dann folgten die Plätze 4 bis 1 – und keiner von ihnen kam an die beiden mehr heran! Im Jumping erzielten Birgit und Zora den vierten Platz (und Bärbel Petscheler mit Toller Akeo vom HSV Groß Grönau kam gleich dahinter auf Platz 5 – herzlichen Glückwunsch!) und damit hatten sie den Titel in der Tasche: DVG Bundessieger Agility 2011 (Large) stand fest. Parallel dazu wurden die Bundessieger für die Medium und Small Hunde ermittelt: Claudia Zenner mit ihrer Berger des Pyrenees Hündin Wii (aus dem LV Hamburg schaffte Lisa-Kristin Schierloh mit Quincy den fünften Platz – herzlichen Glückwunsch!) wurde Bundessieger bei den Medium, Renate Käsgen mit Sheltie Cayenne bei den Small ( eine reine Damenriege – vier- wie zweibeinig ;D). Bundesjugendsieger in L, M und S wurden: Laura Killinger mit Billy, Valerie Kerkhecker mit Kromfohrländer Cisko und Rico Frede mit JRT Luke (sämtliche Ergebnisse inklusive BSP Parcours sind hier zu finden) .

Ein Dankeschön an Ausrichter, Richter und Helfer und den Teilnehmern aus allen Landesverbänden für diesen spannenden Wettkampf ...

Vielen Dank an Dennis Treu vom HSV Groß Grönau für die Fotos des Einzugs der Landesverbände ... 

Sonntag, 12. Juni 2011

Norseeturnier 2011 - eine besonders schöne Art, Pfingsten zu verbringen



Einen Tag vor einem langen Wochenende – nämlich den Pfingstfeiertagen - eine Reisen anzutreten, ist ein sehr spezielles Unterfangen, ganz besonders, wenn die Reiseroute über die „Mutter der Baustellen“, der A1 führt. Aber der Anlass rechtfertigte den Aufwand, denn wir wollten unbedingt hin – zum

Nordseeturnier nach Sandstedt, veranstaltet von den Weser – Ems – Hoppers 

Wo ein Wille ist, ist auch ein asphaltierter Weg, und nach einigen fahrspurmäßigen Engpässen gelangten die meisten von uns recht zügig ans Ziel (andere nutzten den Tag für Fahrtraining im Umgang mit gesperrten Ausfahrten und Überlandreisen auf Kreisstraßen ;D). Die Nachtquariere wurden erobert (je nach dem, Hotel oder Zelt) und gemeinsam traf man sich dann (mit nur noch kurzen unfreiwilligen Abschweifungen in das Umland) zum Essen (bei dem Marco die interessante Erfahrung eines „Bauernsalats“ nur aus Dosengemüse machen durfte, da zwar die Entwarnung für Gurken, Tomaten und Salat bis in diesen Winkel der norddeutschen Plattebene vorgedrungen war, aber noch niemand in der Küche Zeit und/oder Gelegenheit gefunden hatte, die Vorräte wieder aufzufrischen).

Müde verschwanden alle in ihren Betten oder Schlafsäcken, denn Energie tanken für den folgenden Tag war angesagt. Glücklicherweise für die Camper gab es den angedrohten Sturm nicht, nur Regen in den Morgenstunden. Rechtzeitig zu den ersten Parcousbegehungen waren alle einsatzfähig. Es gab insgesamt vier Ringe, für jede Klasse einen (nur die A3er wurden gegen Ende auf mehrere Ringe verteilt, da sie mengenmäßig mit Abstand die größte Gruppe waren) und einen für ein „Timeout“ genanntes Spiel, das nur nach Größenklassen getrennt wurde und parallel zu den Läufen der Leistungsklassen durchgeführt wurde (eine logistische Herausforderung für den Veranstalter, den Richtern und den Läufern, es klappte aber außerordentlich gut).

Uwe und Kina fingen auch gleich mit ihrem „Timeout“ an. Hierbei lief der Starter einen Rundkurs, und zwar so lange, bis er einen Fehler gemacht hat oder die Standardzeit abgelaufen war; in beiden Fällen ertönte ein Pfiff, und das Team musste auf dem kürzesten Weg das Ziel aufsuchen (für manchen Starter stellte das „auf dem kürzesten Weg“ ein echtes Problem dar, die Gewohnheit einen Parcours bis zum Ende zu laufen, saß wohl zu tief …). Uwe und Kina schafften zehn Hindernisse und lagen damit im ahrensburger Starterfeld ungeschlagen vorn, insgesamt gab es Platz 46 von 340 Large Startern. Der Rest beckleckerte sich nicht mit großem Ruhm, es langte bei den Large für die Plätze 56 (Caro, sechs Hindernisse), 76 (Mareike, 5 Hindernisse) und Platz 35 von 84 bei den Medium für Nicola (ebenfalls mit 5 Hindernissen).

Bei dem A2 Jumping hatten Mareike und Paula einen fehlerfreien Lauf, mit dem sie sich den siebten Platz sicherten,


degleichen Lisa und Emma, sie erreichten Platz 10



Nancy lief mit Binu und Auri ein V(5) und kam damit auf Platz 28 und 32. Bei den A1 medium hatten Nicola und Sky zwar einen schönen Lauf, Nicola wollte aber Sky, der aus der letzten (seufz) Slalomstange ausfädelte, nicht unterbrechen daher gab es ein DIS. Am längsten musste Uwe auf seinen ersten „ordentlichen“ Lauf warten, leider wurde daraus dann ebenfalls ein DIS.

Es folgten die Wertungsläufe. Sky war mittlerweile ein bischen müde und hätte eine deutlichere Ansprache von Nicola zu schätzen gewusst, so lief er zeitweise ein bischen nach Eigenregie – das konnte nur ein dickes D werden. Viel besser machten es hingegen die A2 Large Läufer. Allen voran Caro und Jordan, die mit ihrem V(0) und dem vierten Platz (von 84) um einen Platz am Aufstieg in die A3 verpassten.


Auch Mareike, Lisa, und Nancy mit Binu machten keine Fehler und belegten damit die Plätze 14, 18 und 19. Mit Auri erreichte Nancy ein SG (Platz 35).

Caro nimmt ihre Schleife entgegen und bedankt sich bei Richter Ernst Schauwecker
Zum Abschluß des sportlichen Programms am Samstag erfolgte für alle ein A open (Uwe war noch immer nicht bei seinem Wertungslauf durch!). Nicola und Sky mobilisierten alle Reserven und brachten diesen Lauf nach hause – mir 2 Fehlern und einer unmöglichen Zeit, aber immerhin Platz 9 von 35. Auf dem Parcours der A2er gab es die folgenden Ergebnisse
  • Mareike mit Paula Mal wieder V(0) und damit Platz 6,
  • Lisa mit Emma ebenfalls V(0) und Platz 8,
  • Nancy mit Binu vervollständigte das fehlerlose Trio, also V(0) und Platz 9

Damit hatten Mareike und Lisa die Glanzleistung vollbracht, alle drei Läufe fehlerfrei nach hause zu bringen - und hatten einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, die Strecke der so begehrten rot-weißen "Hoppers-Schleifen" gut zu füllen.
Die "Strecke" ...

Auch Uwe erledigte seine noch ausstehende Läufe (in A3 gab es ein "SG" und Platz 61), und kaum war er (aber längst noch nicht alle Starter :( ) fertig, gab es einen Hagelschauer der besonderen Art. Alles rannte, rettete und flüchtete (so man nicht zur Anwesenheit im Parcours verpflichtete war – entweder als Starter oder als ausführendes Organ), und wir suchten uns ein nettes Lokal zum gemeinsamen Abendessen und nutzten die Gelegenheit, den Tag Revue passieren zu lassen. Danach strebten alle ihrer Schlafstätte zu, um sich wohlverdienten Schlaf zu gönnen.

Der Sonntag fing mit den jeweiligen Wertungsläufen an. Zuerst die Large, damit hatten Nicola und Sky eine Menge Zeit, noch über den Parcours nachzudenken, während sie in der „Zeltstadt“ am Ring 2 den Startern der A2 zusahen. Da die Nummern des Vortags behalten wurden, änderte sich die Startreihenfolge zwischen unseren Starterinnen nicht, es begannen wieder Nancy mit Binu. Hier erkämpften sich
  • Lisa und Emma (V(0), Platz 5)
 dicht gefolgt von
  • Mareike und Paula (V(0), Platz 7)
und Nancy mit Binu und Auri brachte beide Läufe mit einem SG durchs Ziel.

Irgendwann mussten auch Nicola und Sky los, Ihren Panik-Partien meisterten sie zwar, aber ein außerhalb des Parcours abgestellter Tunnel wurde zum „Verhängnis“ - leider ein D (wenn auch ein schönes ;D). Zwischen den Läufen konnten alle Large-Starter auf dem Ring 4 ihr Spiel absolvieren, eine schöner Laufweg mit zentralen Tunneln, der gefiel auch unseren Startern, alle schafften es mit einem gültigen Lauf über die Zielhürde, Uwe sogar mit einem V(0)….
Tiefenkonzentration auf den kommenden Lauf ... oder so ...
Ansonsten musste sich Uwe zwischenzeitlich mit seinem sehr anspruchsvollen Parcours auseinander setzen – allerdings zunächst nur mit der Begehung und dann in tiefem Sinnieren, an den Start selber war Dank der großen Zahl von A3 Startern noch lange nicht zu denken. Auf Ring 2 wurde der Jumping für die Klasse 2 gestellt, auf dem ersten Blick recht harmlos,es stellte sich aber schnell heraus, dass ihn nur fehlerfrei laufen konnte, wessen Hund jederzeit ansprechbar und einbremsbar war.

Begeistert wurden von uns auch in den parcoursfreien Minuten die diversen Verkaufsstände aufgesucht, Halsbänder, Decken (grasgrün scheint die Farbe der Saison zu sein!) und Motivationsobjekte unterschiedlichster Art eingekauft und sofort zum Einsatz gebracht.
"Es grünt so grün ..."
"... von hinterum Ost direkt in den Tunnell, dann ..."
 Der Jumping A1 zeigte, dass bei Nicola und Sky die letzten Starts ihren Tribut forderten – von Beginn an lief es unrund und endete in einem Doppelt- und Dreifach-Dis, was die beiden aber gekonnt wegsteckten und sich gleich aufmachten, ihr Spiel, das auf dem inzwischen von den A2-Startern geräumten Ring 2 gestellt worden war, in Angriff zu nehmen. Nancy gab sich reichlich Mühe, dem Team die Feinheiten des Parcours näher zu bringen,doch es zeichnete sich schnell ab, dass dieser Parcours doch über die Fähigkeiten der beiden hinausging – insbesondere die Eingangssequenz war eine echte Herausforderung an die Führkunst des zweibeinigen Teilnehmers. Nicola versuchte ihr bestes, aber erst ab dem Mittelteil konnten sie den Parcours so laufen, wie sie es geplant hatten und weise wurde dieser Lauf unter „... und was wir noch ganz dringend abzuarbeiten haben ...“ abgelegt … Jetzt wurde nur noch auf die letzten A3 Jumping– Läufer gewartet, zu denen auch Uwe und Kina gehörten. Das letzte Einzelergebnis war dann auch das Warten wert, die beiden gehörten - wie auch in ihrem A-Lauf - zu der Minderheit, die einen gültigen Lauf absolvierten.
Nun warteten alle nur noch auf die Endauswertungen für den Jumping A3 und natürlich für die neun Nordseesieger. Es dauerte ein wenig länger, bis die Siegerehrung n ihre entscheidende Phase trat, die so enstandene Wartezeit wurde aber erst zu einem kleinen „Nordsee-Turnier-Quiz“ und von einigen noch nicht völlig ausgelasteten Sportkollegen (jedweden Alters und Geschlechts!) für die eine oder andere ansprechende Tanzeinlage genutzt

Dann endlich ar es soweit: die treibende Kraft der Veranstaltung – Rolf C. Franck
ergriff das Mikrofon und das Wort und dankte zunächst einmal den Personen, ohne die die ganze Veranstaltung nicht hätte funktionieren können:
  • den Helfern aus diversen Hundesportvereinen, vorne weg natürlich den Weser Ems Hoppers
  • allen Richtern (unter denen es Verletzungsopfer und „In-der-Not-eingesprungen“e Richter gab)
  • seiner Ehefrau (cherchez la famme ;D)
  • und natürlich allen Startern, die aus diversen Ländern und Landstrichen an den Deich gereist waren, um über Pfingsten ein großes Gemeinschaftsereignis zu gestalten und selber zu erleben.
Die Stimmung stieg inzwischen in schwindelnde Höhen, und als dann endlich die Turniersieger bekannt gegeben wurden, rollten diverse La-o-la-Wellen durch die Zuschauer.

Damit war ein würdiger Rahmen für das Ende dieser beeindruckenden Turniertage gefunden und nachdem auch die Rückgabe der Papiere in kürzester Zeit erledigt war, konnten wir uns dann wieder auch den Baustellen – reichen Weg zurück machen (diesmal konnten wir schon gleich hinter Cuxhaven eine kleine fahrerische Denkpause einlegen, wie auch etliche andere Agility – Kollegen, deren Wagen vor, hinter und neben uns auf der Fahrbahn „parkten“).

Unser Dankeschön mal wider an alle, die für diese Veranstaltung Zeit, Kraft und andere Ressourcen geopfert haben, es hat uns ganz viel Spaß gemacht und super gut gefallen. Auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr (hoffentlich), es grüßt Euer GHSV Ahrensburg – Team

Wenn Ihr Fotos zu diesm Turnier sehen wollt, hier findet Ihr die Homepage der Weser-Ems-Hoppers mit Siegerfoto und Links auf weitere Fotoalben