Petra hat sich mächtig angestrengt und noch nach der alten PO ein "V" geschafft und kann sich damit in Ruhe auf die Klasse 2 der neuen IPO im nächsten Jahr vorbereiten. Unseren herzlichen Glückwunsch dazu!
Hier folgt Petras Bericht zu ihrer Obedience Prüfung Klasse 1 am 01.10.2011 beim HSV Springe.
„Wenn einer eine Reise macht“
oder „Alle Guten Dinge sind drei“, vom „G“ zum „SG“ zum „V“:
Um endlich das „V“ noch in 2011 erreichen zu können, habe ich nach Prüfungen Ausschau gehalten.
Durch Zufall habe ich noch den letzten freien Startplatz in Springe bekommen. Am Freitag war die Abfahrt um 15.00 Uhr, leider immer wieder Stau und so sind wir nach 3 Stunden im Hotel angekommen. Nach einer Viertelstunde hat mir tatsächlich die Wirtin geöffnet und uns unser Zimmer gezeigt. Dann ging es erst mal in den Wald, und Joker und ich konnten endlich unsere Beine vertreten.
Abendessen, etwas Fernsehen, nochmal in den nun sehr dunklen Wald und dann "Gute Nacht".
Am nächsten Morgen haben wir uns dann auf zum HSV Springe gemacht. Die Gegend dort ist sehr schön, riesengroße Flächen mit Feldern und geordneten Baumreihen. Bodennebel, sehr fotogen, aber Kamera vergessen. Ich bin dann in einer Senke unter dem Nebel durchgefahren, das war ein komisches Gefühl.
Anmeldung ging Ruck-Zuck und gleich jemanden gefunden, der die Einzelübungen von Joker und mir filmt!
Der Verein liegt in einer Kleingartensiedlung und ist auf der einen Seite zu einer Schotterstraße offen. Mit Zaun, aber ohne Begrünung. Vorbeifahrende Auto´s verursachen Geknirsche (dieser Weg lag bei der Distanzkontrolle hinter den Hunden), die Bahn auf der anderen Seite machte mir natürlich keine Sorgen.
Nach der Begrüßung wurde der Zeitplan bekanntgegeben und ich war überrascht. Beginn der Gruppenübung FCI, dann Beginner, die Klasse 2 und zum Schluss die Klasse 1. Dieser Plan galt auch für die Einzelübungen, dass hieß, dass ich als vorletzte Starterin der gesamten Prüfung erst gegen 16.00 Uhr dran war. Was mache ich die Zeit über mit Joker? Im Auto zu heiß, die Transportbox hatte ich natürlich vergessen. Somit viel schon mal sein Schlaf aus. Die nächste Überraschung beim Briefing: es gab 7 Starter, welche zu der Gruppenübung nicht geteilt wurde. Da der Platz recht schmal ist, verblieb ein Raum von max. 2,30 zwischen den Teams. Die Kommando´s des Stewards lauten wie folgt: Winkel, dann die Richtung oder Rechts-, bzw. Linksumkehr. Das konnte ich gut verinnerlichen. (Aber, siehe Besprechung Box)
Nach dem Briefing bin ich mit Joker in der Feldmark Spazieren gegangen, da fielen mir die Gruppenübungen wieder ein. Also, kehrt Marsch im Laufschritt. Habe aber die Beginner vergessen, hier dauert die Übung ja viel länger. Da haben wir uns wieder entspannt.
So, die Gruppenübung der Klasse 1 stand an: alle in Reih und Glied und auf die Platzeinweisung des Stewards gewartet. Ableinen, letztes Kommando, weg vom Hund. Joker sitzt hervorragend. Dann entschließt sich sein rechter Nachbarshund, zu Frauchen zu gehen, bleibt dann mittig auf der Distanz stehen. Joker´s linker Nachbar fängt zu kläffen an, Joker bleibt auf seinem Platz, legt sich jedoch hin. Wieder eine 0.
Platzübung: Joker legt sich und „fällt nicht“. Weg vom Hund:
Das Gleiche wie beim Sitzen, rechter Hund verläßt den Platz, linker Hund kläfft. Dirk geht von dem ersten Starter zum Ende der Gruppe.
Joker schaut ihn so an, als ob er da gleich hin rennt.
Joker hat nur einmal mit der Pfote gezuckt und bekam daher eine 10.
Nun konnte ich beruhigt lange Spazieren gehen. Hatte ja sooo viel Zeit. Dann habe ich mich mit Joker ins Auto gelegt. Das Geknirsche der vorbeifahrenden Auto´s hielt mich allerdings wach. Joker hat etwas geruht.
Um der Hitze im Auto aus dem Wege zu gehen, haben wir uns auf einem sehr großen und schattigen Vorplatz aufgehalten. Hier konnte wir uns Abkühlen, aber der Schlaf viel aus.
Zwischendurch mal ein paar Starter aus den anderen Klassen angeschaut: hier sind Schüler einer Hundschulausbilderin mit der linken Hand so gelaufen, wie im englischen Obedience. Das sieht echt merkwürdig aus und wurde als Hilfe gezogen. Nichts desto trotz, lagen die Ausbilderin sowie 2 ihrer Schülerinnen auf den vorderen Plätzen.
Tja, ich habe immer vergessen, meine Wanderstiefel gegen meine anderen Schuhe auszutauschen. So bin ich ca. 1 ½ Stunden vor meinem Start auf die Gehwegplatten gefallen. Leider auf diesen Knochen, der unterhalb der Kniescheibe sitzt. Hätte ich nicht 3 Meter vorher auf den Rasen fallen können? Nach etwas Kühlung habe ich dann Gehversuche unternommen. Sehr stelzig, aber Bewegung tut ja bekanntlich immer gut.
Dann mit Joker nochmal zum Bach gehumpelt und gegen 15.15 Uhr fing der Start der Klasse 1 endlich an. Die 2. Starterin war echt super mit ihrem Beagle Bonny. Sie ist sehr schnell gegangen und hielt zu den Winkeln an, änderte die Richtung und raste wieder los. Aber das scheint okay zu sein, sonst hätte es ja keine 9 gegeben. Dirk fragte, ob dies ein Border oder Beagle sei. Gesamtpunkte 285. Tolle Leistung! Alle sahen das Team als Tagessieger (ich auch), dann kamen wir, als vorletztes Team:
Wie immer beim Start der Fußfolge, etwas weit weg, 1. Halt überlaufen. Dann hat er sich eingelaufen, war auf meiner Höhe aber der Abstand zum Bein war teilweise groß.
Freifolge: Viel besser
Dirk Belder (NL) sagte bei der Besprechung:
Leinenführigkeit, Hund weit weg, 8 Pkt.
Freifolge, 1 x weg, 9 Pkt
Platz aus der Bewegung: Übung korrekt
Kommen auf Befehl: Übung korrekt,
Zurücksenden: 2. Kommando: 9 Pkt.
Jeder Steward gibt andere Anweisungen. Nach dem „Bereit“ hatte ich etwas gehört und fragte „wie bitte?“ Der Steward: „Schicken“. Ja, paßt ja auch, aber ich habe wohl auf das gewohnte „Kommando“ gewartet. Vielleicht brauchte Joker deshalb ein 2.? Dies war meine 1. Prüfung (von 4) mit anderen Anweisungen des Stewards, so wie ich es gewohnt bin. Ist das regional bedingt? Sollte man dies Üben?
Hürde: Übung korrekt
Bringen: Übung korrekt
Distanz: Übung korrekt
Mensch/Hund: korrekt, so alle korrekt 10 Punkte!
Ich habe ihn bestimmt ungläubig angeschaut. Das waren 7 x die 10! Du meine Güte!
So haben wir 287 Punkte erreicht und waren Klassenbeste!
Die Siegerehrung begann dank der guten Organisation zügig.
Endlich konnte ich meine heiß ersehnte und umkämpfte rote Schleife an Joker´s Halsband befestigen! Es wurde uns eine gute Heimfahrt gewünscht, doch dann „Halt“, es wurde etwas vergessen. Die Ehrung des Tagesbesten fehlte noch. Na, dann warten wir eben noch. Das Team Petra Becker und Joker wurden aufgerufen! Wir haben von 21 Team´s die meisten Punkte erreicht. Das ist für mich immer noch unglaublich!
Ein Start dort im Jahre 2012 bin ich nicht abgeneigt: nette Sportskollegen, super Organisation und tolle Lage. So eine „ laute“ Obedience Prüfung habe ich noch nicht erlebt. Es wurde sehr oft, eher immer, für die jeweiligen Starter zwischen den Übungen applaudiert. Das war super!!!
Petra & Joker
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